Integrierte Gesamtschule Zell an der Mosel

Ehemalige jüdische Mitbürgerin Hilde Breitbart spricht mit Zeller Schülern

P1070038Anlässlich der Stolpersteinverlegung in Zell am 23. April 2015 besuchten mehr als 15 Verwandte der Familie Bermann aus den USA und Israel die Stadt Zell (s. Bericht der Rheinzeitung vom 25. April 2015). Zwölf ehemalige Zeller, die im Naziregime ermordet wurden, erhielten einen Gedenkstein vor dem Haus, in dem sie gewohnt hatten.

Schüler der 6. und 11. Klasse freuten sich sehr darüber, dass Hilde Breitbart, die bis zum sechsten Lebensjahr in Bausendorf gewohnt hatte, mit ihren Töchtern Rose und Phyllis die Zeit fand, sie in der Schule zu besuchen.

In der 6. Klasse waren die Kinder mit einem Geburtstagskuchen und einem selbsterstellten Film, den sie dem Gast zeigten, gut auf den Besuch vorbereitet: Sie hatten in der UNESCO-Projektwoche mit ihren Lehrern Martin Richerzhagen und Natalie Schnabel einen Trickfilm über den jüdischen Fußballspieler Ernst Kahn aus Bullay erstellt und waren daher über die Zeit des Nationalsozialismus gut informiert. Viele Fragen hatten die Kinder an Hilde Breitbart: „Hatten Sie viele Freunde in Bausendorf ? Womit haben Sie gespielt? Würden Sie wieder nach Deutschland zurückkehren?“ Rose, die Tochter Hilde Breitbarts, erklärte: „Es ist, wie wenn man sich mit einem Freund aus bitterste streitet. Es kann wieder gut werden, aber es wird nie wie zuvor. Und wenn man zurückkehrt, dann ist man immer mit den schlimmen Erinnerungen konfrontiert.“

 

P1070066Auch die Schüler der 11. Klasse waren beeindruckt von der freundlichen Hilde Breitbart. Als diese schilderte, wie ihre Großmutter, die in dem Haus in Zell am Brunnen wohnte, in Zell blieb, statt auszuwandern und diese Entscheidung mit Deportation und Tod bezahlte, wurden alle sehr still. Rose erläuterte: „If you are at home, you can’t imagine that someone will kill you like that! You just don’t believe it!“

 

Hilde verabschiedete sich mit den Worten: „Never forget this lesson. We are all human and we don’t have to accept that people do so terrible things to other people. And if one day such things happen, contradict and fight against this cruelty. We all have to pay attention.

 

Hier sehen Sie den Presseartikel, der in der Rheinzeitung erschienen ist:

Hilde Scan

 

 

Bericht von Michaela Koch