Integrierte Gesamtschule Zell an der Mosel

Kunst Leistungskurs: Zwischen Rom, Romanik und zeitgemäßer Reflexion

Kunst als Spiegel, Reflexionsmöglichkeit und Kritikorgan der jeweiligen Zeit – dieses Motto verfolgte der Kunst-Leistungskurs der IGS in den letzten Wochen auf zweifache Weise.

20140927_111448Zum einen wurde dieser Leitspruch auf einer Exkursion nach Trier hautnah begreifbar. Die SchülerInnen beschäftigten sich allerdings nicht nur graphisch in Form von Objektstudien mit der romanischen und gotischen Architektur und deren – im Kontrast zwischen dem Dom und der angrenzenden Liebfrauenkirche besonders zur Geltung kommenden – stilistischen Übergangen und Gegensätzen. Neben diesem praktischen Anteil wurde die Architektur auch von ihrer theoretischen Seite beleuchtet. So bekamen die Kunstinteressierten zugleich auch von einer begeisterten Führerin Hintergrundwissen, durch das die Bedeutung der Stadtgeschichte für das Verständnis der Bauten ersichtlich wurde.

So beeindruckte beispielsweise zutiefst, dass hinter gewissen architektonischen Entscheidungen wie der Erhöhung des Glockenturmes des Domes oftmals gesellschaftliche Rivalitäten (wie in diesem Falle mit der Kirche St. Gangolf) standen – ein Motiv, das bis zu den gotischen Kathedralen von Amien und Reims angewandt werden kann.

 

20140927_130828So genossen die SchülerInnen den spätsommerlichen Tag in der Moselmetropole, die von der römischen Hallenkirche (der Basilika), dem romanisch geprägten Dom bis zu gotischen ‚Giganten‘ alles bot, um das bis dato Gelernte mit Eindrücken und konkreten Erfahrungen füllen zu können.

Damit diese Eindrücke auch ihren Niederschlag in einer eigenen Auseinandersetzung mit dem Anzueignenden finden, setzte sich der Leistungskurs auch auf künstlerische Art und Weise mit der Madonnendarstellung dieser Zeit auseinander. Mit kritischem Auge analysierten die Jugendlichen die Funktion und formale Umsetzung der Gottesmutter mit Kind, so dass sie in einem zweiten Schritt eine Aktualisierung dieser Darstellung anstrebten. Auf der Suche nach Antworten auf die Fragen Was ist für uns heute das Heilige?, Inwieweit hat sich das Frauenbild im Vergleich zu damals (vielleicht auch nicht) verändert? und Was ist die Idealvorstellung von Weiblichkeit? erstellte der Kurs vielfältige Arbeiten, die auch – im Tenor des subtilen, kritischen Fragetons – effektvoll in Szene gesetzt wurden.

Des Weiteren wartet als nächste Epoche die Renaissance auf die zwölf Mitstreiter, die diese mit Freunde und einer gehörigen Portion ‚Erneuerungswillen‘ erwarten.

Kunstfahrt

 

Bericht von Eva Bathis (Kunstlehrerin)