Integrierte Gesamtschule Zell an der Mosel

Religion zum Anfassen

– das ist für unsere Kinder eigentlich nichts Neues, die meisten werden schon mal in einer christlichen Kirche gewesen sein. Aber wie ist das mit anderen Religionen? Wie sieht es zum Beispiel in einer Moschee wirklich aus? Die Neugierde über den Islam wurde im Religionsunterricht bei Herrn Richerzhagen geweckt und nun hatten die Kinder der Klasse 6c bei einem Besuch des Türkisch-Islamischen Zentrums in Bullay die Gelegenheit, ihre Fragen einem echten „Fachmann“ zu stellen.

Der Vorsitzende des Vereins der Türkisch-Islamischen Gemeinde zu Bullay e.V., Herr Aydin, führte uns durch das Gemeindezentrum, das im vorigen Jahr nach 15 Jahren Bauzeit feierlich eingeweiht wurde. Charmant beantwortete Herr Aydin jede unserer zahlreichen Fragen: Wir wollten zum Beispiel wissen, ob es für einen Moslem schlimm wäre, wenn er nicht täglich fünfmal zu Allah beten würde. Herr Aydin meinte darauf, dass es wie überall solche und solche Menschen gäbe und jeder für sich entscheiden müsse, was für ihn nötig und möglich sei. Es wäre schon etwas seltsam, wenn man während der Arbeit oder in der Schule zum gegebenen Zeitpunkt seinen Gebetsteppich auspacken würde und eine Gebetspause einlegen würde…

Natürlich fiel uns auf, dass der Gebetsraum mit prachtvollen Verzierungen aus goldenen Schriftzügen verziert ist, aber sich keine Bilder von Menschen wie in unseren Kirchen darin befinden, da der Koran nicht erlaubt, Bilder von Allah und seinem Propheten zu machen.

Besonderen Eindruck hinterließ bei uns die Anwesenheit des Imams Sinan Bagci, der in traditioneller Kleidung für uns den Ruf zum Gebet sang, wie er normalerweise fünfmal täglich erklingt. Außerdem betete er für uns eine Kostprobe einer Koransure, woraufhin wir erfuhren, dass er den kompletten Koran auswendig kann. Da staunten wir nicht schlecht! Auch hörten wir einiges über das Privatleben des Imams, der hier in Bullay für zwei Jahre arbeitet, dafür aber getrennt von seiner Familie in Ankara lebt und sich auch auf die Ferien freut, um seine Frau und seine Kinder wiederzusehen.

Wir bedanken uns herzlich für die anschauliche und offene Einführung in den Islam und vielleicht nutzt der ein oder andere die Gelegenheit, bei einem Fest im Islamischen Zentrum – übrigens das Einzige im ganzen Landkreis – vorbeizuschauen und mitzufeiern.

Yvonne Treis

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