Integrierte Gesamtschule Zell an der Mosel

Griechenland: “Alle sind freundlich und alle sprechen Englisch”

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Hier kann man die Comenius-Gruppe beim Empfang im Rathaus sehen: Πάτρα: Μαθητές και εκπαιδευτικοί από 5 Ευρωπαικές χώρες βρέθηκαν στο Δημαρχείο (pics)

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Was Milena, Luisa, Matthias und Luisa über diese Comeniusfahrt sagen:

Was hat euch am meisten gefallen?

  • Am meisten hat uns der Kontakt mit den anderen, besonders den griechischen Schülern, gefallen.
  • Es hat uns sehr beeindruckt, dass alle Schüler mehrere Instrumente spielen. Am letzten Tag konnten wir in den Unterricht mitgehen. Da haben die Schüler miteinander gespielt und das hat sich richtig schön angehört.
  • Alle Griechen haben gut Englisch gesprochen und haben viel mit uns geredet.
  • Uns ist aufgefallen, wie die griechischen Schüler miteinander umgegangen sind. Alle waren freundlich zu einander, auch die älteren Schüler zu den jüngeren. Man konnte manchmal sehen, dass ein älterer Schüler einem jüngeren auf die Schulter geklopft hat und dann mit ihm geredet hat. Es war auch offensichtlich keiner ausgegrenzt. Das ist bei uns anders. Da stehen manchmal Schüler allein und keiner redet mit ihnen.
  • Hier war es so, dass man sehen konnte, wie die Leute aufeinander geachtet haben. Z.B. gab es einen zwergwüchsigen Jugendlichen. Die anderen waren sehr freundlich zu ihm und haben darauf geachtet, dass es ihm gut ging und haben ihm geholfen, z.B. beim Musizieren.
  • Auch die Lehrer und die Schüler sind gut miteinander umgegangen. Manchmal strichen Lehrer/innen ihren Schülern über den Arm oder den Kopf. Das wirkte fürsorglich.
  • Wir konnten auch mitspielen: Matthias hat Gitarre gelernt, Milena und Luisa S. Mandoline und Luisa D. hat Klavier gespielt.

 

Was hat euch gestört?

  • Es gab ein paar Schüler aus anderen Ländern, die sich immer abgeseilt und sich nicht für die gemeinsamen Aktivitäten interessiert haben. Das fanden wir doof.
  • Diese Schüler haben auch kein Englisch gesprochen. Die hatten gar keine Lust mit anderen zu reden.
  • Die Matratzen waren sehr hart. Wir freuen uns auf unsere Betten daheim.  :-)

 

Was hat euch am meisten gewundert?

  • Die Schüler durften im Unterricht die Handys benutzen.
  • Sie dürfen überhaupt viel. Einer hat einmal im Gesangsunterricht geschlafen. Sie dürfen auch Kaugummi kauen.
  • Manchmal haben die Schüler lange auf die Lehrer gewartet.
  • Es ist sauber in Griechenland. In Deutschland gibt es in den Klassenräumen, auf den Straßen und in den Bussen viel mehr Dreck!

 

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6.2.2015 Freitag, letzter Tag

Nach der Besichtigung der Karnevalswerkstatt hatten alle die Gelegenheit mit in den Unterricht der Schule zu gehen. Da unsere Schüler mit einbezogen wurden, haben einige begonnen ein Instrument zu erlernen oder konnten zeigen, was sie bereits können.

 

Abschluss der Comeniuswoche „Danse grecque traditionelle“.

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Die Animateurin zeigte den europäischen Gästen mit ihren griechischen Partnern zunächst einfache Schritte und endete mit den Tänzen “Chasapiko” und “Syrtaki” aus dem Film „Alexis Sorbas“. Für alle, die diesen Film nicht kennen: Es ist ein sehenswertes Filmmonument mit Anthony Quinn und Filmmusik von Theodorakis.

 

Die Tänze erinnern ein wenig an türkische Tänze. Herr Akin hätte bestimmt beim Mittanzen eine gute Figur gemacht! :-)

 

5.2.2015 Donnerstag: Olympia

… ist die Stätte der antiken olympischen Spiele. Wir erfahren, dass hier der Sport erfunden wurde. Das Wetter ist sonnig, aber frisch.

Der Reiseführer, ein begeisternder Vielwisser, führte mit den Schülern ein Rennen durch. Der Gewinner der Jungs ist: Unser Matthias !! Als ich versuche ein Foto von seinem Endspurt zu machen, muss ich feststellen, dass seine Mitstreiter auf dem Foto nicht zu sehen sind, so schnell ist er ihnen davongerannt.

Mit den Worten: „Matthias von Peter aus Zell hat gesiegt“ wird er mit einem Lorbeerkranz bedacht.

Heute Abend sind viele Griechen mit ihren ausländischen Gästen in Patras unterwegs. Wir sind den ungefähr dreißig jungen Leuten eben in, bzw. vor einem Souvenirladen begegnet und hatten den Eindruck: Sie haben viel Spaß.

 

4.2.2015 Mittwoch: Studioaufnahme

Dieser Tag bezeichnet den Höhepunkt unseres Schaffens in Patras. Das Lied, das die griechische Schule komponiert hat und zu dessen Melodie wir eine Strophe geschrieben haben, wird nach mehreren Proben in einem Tonstudio aufgenommen. Alle sind müde, denn am Vormittag hatte es eine Besichtigung der Stadt gegeben und einen Empfang im Rathaus.

Im Tonstudio dann übernehmen Adrenalin und Endorphine die Regie in den Gehirnen: Alle sind hellwach und hochkonzentriert. Und: Es hört sich gut an!!! Wir sind gespannt auf das Ergebnis.

 

 

3.2.2015 Dienstag: Die Menschen und was sie beschäftigt

„Die sind soo nett! Sie geben mir beim Essen immer noch nach, auch wenn ich nicht mehr kann.“ Keine Angst zu verhungern haben die Austauschschüler aus fünf europäischen Nationen in Griechenland. Die Gasteltern tun alles, damit sich die Jugendlichen wohlfühlen und dieses Land in guter Erinnerung behalten.

Dabei sind die Lebensumstände der griechischen Schüler selbst oftmals sehr schwierig. Die Lebensstandards liegen in manchen Familien weit unter dem, was die deutschen Schüler gewöhnt sind. Manche leben auf engem Raum, manche haben kein Internet, manche kein Handy  – um von Flachbildschirmen erst gar nicht zu reden.

Wenn die Gelegenheit sich ergibt, beginnen die Menschen zu erzählen: Seit fünf Jahren gibt es in dem Land Stillstand. Ein Familienvater, der eine deutsche Schülerin aufgenommen hat, berichtet, dass er ein Restaurant hatte. Da die Leute immer weniger Geld haben, wurde in seinem Restaurant immer weniger Geld ausgegeben, sodass er es schließen musste. Nun ist er arbeitslos, seine Familie lebt von einem Minimum und er weiß nicht, was er tun soll.

Alle hier wissen, dass die Situation schwierig ist. Alle wissen, dass sich in Griechenland einiges verbessern muss; dass die Korruption bekämpft werden muss und dass Gesetze mehr eingehalten werden müssen. Es beginnt beim Rauchen in Restaurants und beim Motorradfahren ohne Helm. Zugleich ist offensichtlich, dass es dafür Zeit braucht und dass sich für eine Veränderung auch die Wirtschaft entwickeln können muss.

Wir erleben die Menschen hier als freundlich, zuverlässig und ernsthaft.  Schüler und Lehrer gehen gut und rücksichtsvoll miteinander um. Die Atmosphäre ist irgendwie vertraut und vertrauenserweckend. Anthi, eine Lehrerin, die auch in Zell war, sagte: “We have many problems but the collegues care about each other. We have a very good relationship”.

Viele Menschen in Griechenland finden, dass der Druck aus Deutschland dem Land nicht gut tut. Sie wissen nicht, wie sie ohne Arbeitsplatz und ohne Geld ihre Situation verbessern können. Zugleich spüren wir, dass die Menschen nach einem Moment der Überraschung mit Interesse und Sympathie reagieren, wenn sie erfahren, dass wir Deutsche sind.

 

2.2.2015 Montag: Erste Eindrücke

 

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“Musik-Gymnasium Patras”

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Das Schulgebäude besteht zum größten Teil aus containerartigen kleinen Gebäuden

 

Die Gastgeberschule zeigt sich von ihrer besten Seite: Sie präsentiert ihren Musikunterricht. Wir dürfen in Gruppen umhergehen und uns die verschiedenen Musikensembles anhören. Praktischerweise ist heute auch Tag der offenen Tür, so dass wir immer wieder auf Kinder stoßen, die sich die Schule zwecks möglicher späterer Schulwahl ansehen.

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Die deutsche Schülerdelegation in Patras

 

Die Sekundarschule für Musik in Patras nimmt Schüler auf, die in einem Test bewiesen haben, dass sie musikalisch begabt sind. Musikalisches Vorwissen ist für die Aufnahme irrelevant, weil dies eine Bevorzugung für sozial besser Gestellte bedeuten würde. Jeder Schüler erlernt neben Mandoline und Klavier noch mindestens ein weiteres Instrument. Da die Schüler zum Teil auch Einzelunterricht erhalten, ergibt es sich, dass etwa 300 Schüler von 80 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet werden. Im Vergleich zu Zell ist das gigantisch: Hier werden 675 Schüler von knapp 60 Lehrern unterrichtet.

Am Abend gab es ein Begrüßungsessen in der Schule mit hausgemachter Musik.

 

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Auf dem Schulhof

 

31.01.2015 Samstag 

  • Abfahrt:  5:00 in Zell
  • Ankunft in Patras: 18:10
  • Wetter in Patras: Stürmisch, 10 Grad, Regen mit Unterbrechungen

 

Bericht von Michaela Koch