Nach langer und intensiver Vorbereitung machten sich 24 Personen (Schüler, ehemalige Schüler, Eltern und Lehrer der IGS Zell) auf den weiten Weg nach Ruanda. Mit großen Erwartungen und auch mancherlei Sorgen und Befürchtungen startete die Delegation am 20.Juni in Brüssel. Nur wenige der Reisegruppe waren zuvor schon in Ruanda gewesen. Die IGS Zell veranstaltet alle zwei Jahre diesen ungewöhnlichen Besuch. In diesen Sommerferien fand die Begegnung mit den Partnerschulen in Byumba und Kirenge bereits zum dritten Mal statt. Zur Eingewöhnung in das fremde Land blieb die Reisegruppe erst einmal einige Tage in der Hauptstadt Kigali. Es musste Geld gewechselt und die Handys mit Internet und einheimischen Sim-Karten ausgerüstet werden. In dem Women-Center „Nyamirambo“ konnten Kleingruppen abwechselnd eine Stadtführung durch das muslimische Viertel unternehmen, in einem Workshop die Technik des Körbeflechtens erlernen und in einem Kochkurs sich mit der einheimischen Küche vertraut machen.
Stadtführung Körbe-, Kochkurs
An Nachmittagen stand der Besuch der Fußballstadions, der Genozide Gedenkstätte und der Firma: „Rwanda Clothing“ auf dem Programm. Samstags ging es dann los mit ruandischen Partnerschülern in Richtung Kivusee. Auf halber Strecke wurde ein Stop eingelegt, um am Sonntag mit dem Veranstalter: „Azzi-Life“ die Technik des traditionellen Hausbaus zu erlernen.
Hausbau
Bei der Bootstour auf dem Lake Kivu konnten alle die Flughunde auf der Napolioninsel beobachten.
Bootstour
Von dort aus ging es endlich zu unsere Partnerschule nach Byumba. Dort wurden wir schon sehnsüchtig erwartet. Alle waren begeistert von dem herzlichen Empfang.
Empfang Byumba
Währen der Woche besuchten wir abwechselnd die beiden Partnerschulen Byumba und Kirenge. Nach dem ersten Kennenlernen konnten die Zeller lernen, wie man aus Bananenblättern Fußbälle herstellt.
Wir hospitierten im Unterricht und hielten auch selber Unterricht. Dafür hatten sich die IGS Schüler vorbereitet und Material mitgebracht. Es wurden Fensterbilder aus Pappe und Transparentpapier, in einer Vorschulklasse Zufallskunstwerke mit Wolle und Farbe gestaltet, zur WM eine Weltkarte mit Fahnen der teilnehmenden Länder versehen, Sport- und Tanzprojekte angeboten.
Unterrichtsprojekte
„Ein Song für Eine-Welt“ war das Motto für ein großes gemeinsames Projekt. Immer wieder wurde an dem Song gearbeitet: zuerst der Rhythmus komponiert und dann ein Text in den Sprachen „Kinyarwanda“, Englisch (Amtssprache) und Deutsch verfasst. Die unterschiedlichen Rhythmen und Instrumente mussten zu einem gemeinsamen Song verbunden werden.
Musikprojekt
Mit der Thematik der Schulpartnerschaft setzten sich die Schüler auseinander bei der Gestaltung eines Mobiles aus Plexiglas. Auch dafür brachten wir die Materialien aus Deutschland.
Mobile
An den nächsten beiden Wochenenden reisten die Schüler aus Zell zusammen mit Schülern aus den Partnerschulen nach Butare (Regenwald und Buschkrankenhaus) und in den Akagerapark.
In Butare konnte die Reisegruppe in diesem Jahr leider nicht in den Regenwald, da die Partnerschüler keine Ausweise besaßen. Diese Bedingung war neu und unerwartet. Aber der Besuch des Nationalmuseums, einer Kaffeerösterei und des Geschäftes mit Kunsthandwerk hat alle entschädigt. Genau wie 2016 besuchten wir Uta Düll in ihrem Buschrankenhaus und erfüllten diesmal ihren Wusch, die Wände in ihrem Krankenhaus zu gestalteten. Uta Düll hat natürlich schon ein neues Projekt für die Künstler der IGS Zell. 2020 möchte sie, dass die Schüler die bis dahin neu gebaute Kirche im Innenraum gestalten. Ein interessantes Projekt, auf dessen Umsetzung wir uns schon jetzt freuen.
Wandgestaltung
Nicht nur für die Schüler der IGS Zell war der Besuch des Akageraparks ein Highlight. Auch die ruandischen Schüler waren zuvor noch nicht dort gewesen. Gemeinsam beobachteten wir die Tiere, die man sonst nur aus dem Zoo kennt, in freier Wildbahn.
Zum Abschluss lud uns der Bischof von Byumba zum Mittagessen ein und feierte mit uns einen Abschlussgottesdienst, zu dem alle Schüler der Partnerschule eingeladen waren. Er hat sich sehr über den Besuch gefreut und beteuerte uns, wie wichtig ihm die Schulpartnerschaft sei. Eine lange Reise (3 ½ Wochen) war nun vorbei, angefüllt mit viele Eindrücken und Erlebnissen, die uns noch lange beschäftigen werden.
Besuch von Schwester Cassilde
Moto-Taxi
Besuch der Moschee in Kigali
Besuch in Mutete
Fotoausstellung in der Kirche der Marienburg