Oben können Sie die Berichte Melissa, Theo und Julia über die Fahrt nach Köln lesen.
„Familie im Lauf der Jahrhunderte in der Bildenden Kunst“
Am 09.01.2014 führte die Klasse 5a der IGS Zell eine Unterrichtsfahrt nach Köln durch. Ziel war das Wallraf-Richartz Museum in Köln. Dort sollten die Schüler unter Anleitung der fachkundigen Museumspädagogin Anja Hilt einen Einblick in die bildnerische Darstellung von Familien im Laufe der Jahrhunderte erhalten.
Ausgangspunkt für dieses inhaltliche Thema waren moderne Skulpturen aus Holz der Künstlerin Mary Soll, die über einen längeren Zeitraum im Museum Ludwig in Köln ausgestellt waren. Sie hat mit lebensgroßen Holzfiguren und alltäglichen Gebrauchsgegenständen das Thema mit modernen zeitgenössischen Stilmitteln bearbeitet und eindrucksvolle Skulpturen geschaffen.
Die Schüler der 5a wurden von Frau Hilt zunächst in die Geschichte des Wallraf-Richartz Museums eingeführt. Hierzu begab sich die Gruppe in den Ausstellungsraum mit kirchlichen Kunstwerken. In der Hauptsache wurden dort Altarbilder gezeigt, die Ferdinand Wallraf bei Kirchenabbrüchen in der napoleonischen Zeit gerettet und der Stadt Köln vermacht hatte. Inhaltlich zeigten die Altarbilder unterschiedliche Darstellungen von Jesus, Maria und den Heiligen, wie sie im Mittelalter üblich waren. Bildnerische Darstellungen wurden in dieser Zeit auf die „Heilige Familie“ beschränkt, wie die Schüler lernen konnten.
Wie sich die Darstellung der Familie im Laufe der Geschichte veränderte, konnten die Schülerinnen und Schüler im Verlauf des Rundganges an Hand von Darstellungen einer holländischen Kaufmannsfamilie und einer Kölner Familie in der Zeit des Biedermeier erleben. Mit sehr viel Aufmerksamkeit und einem geschärften Blick fanden die Schüler schnell die versteckten Botschaften in dem gezeigten Familienbild aus dem 17. Jahrhundert heraus. So erkannten sie, dass das Bildnis wiederholt übermalt wurde, da sich die Familie im Laufe von sieben Jahren vergrößert hatte. Besonders engagiert zeigte sich die 5a beim Aufsuchen eines weiteren Gemäldes, auf dem ein Seidenkleid eine besondere Rolle spielte. Frau Hilt hatte ein nachgeschneidertes Muster dieses Kleides mitgebracht und die Schüler aufgefordert, nach diesem Bild im weiteren Rundgang Ausschau zu halten. Sehr konzentriert und motiviert leisteten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5 ihren Beitrag zu einem spannenden und informativen Rundgang, an dessen Ende sich zwei Schüler zum Vergleich die mitgebrachten Kleider der damaligen Zeit überstreifen konnten.
Im Anschluss an den Besuch im Museum stand das eigene Tun im Vordergrund. Alle Schüler hatten Alltagsmaterialien mitgebracht, mit deren Hilfe sie eigene kleine Holzskulpturen zum Thema Familie fertigen konnten. Als Anschauung dienten ihnen dazu Fotos der Künstlerin Mary Soll, die das Thema Familie auf moderne Weise interpretiert hatte.
Die Ergebnisse der Schüler wurden zum Abschluss zu einem Gruppenbild zusammengeführt und fotografisch festgehalten. Nach fünf ereignisreichen Stunden ging dann der Tag im Wallraf-Richartz Museum und der Museumsschule Köln zu Ende. Die selbst gestalteten Holzfiguren nahmen die Schüler selbstverständlich als Erinnerung mit nach Hause.
Bericht von Michael Wagner