Rituale geben Geborgenheit, weiß die Psychologie. Für uns sind Rituale besonders wichtig, denn sie strukturieren den Schulalltag und fördern das Gefühl von Gemeinsamkeit.
Dazu gehört das Begrüßungsritual: Schüler und Lehrer begrüßen sich stehend zu Beginn einer Stunde. Weitere Rituale sind unsere Ruhezeichen: Einmal die Tischglocke betätigen bedeutet „leiser sein“, zweimal die Tischglocke betätigen oder die Hand heben bedeutet „leise sein und zu demjenigen schauen, der das Signal gegeben hat.“
Es gibt auch Rituale, die die Woche strukturieren: Jede Woche beginnt mit einer Klassenlehrerstunde im Fach SGL und endet am Freitag mit dem Klassenrat. Im Klassenrat übernehmen drei Schüler selbst die Gesprächsleitung: Ein Regelbeobachter, ein Protokollführer und ein Gesprächsleiter. Im Vorfeld haben die Schüler Themen gesammelt, die sie besprechen möchten.
Hier können sie ihre Konflikte klären, Anregungen und Anliegen äußern und Glückwünsche sowie Lob an den Mann bringen. In der Klassenratsstunde werden auch die Geburtstage der Woche gefeiert. Der Klassenrat ist sehr wichtig für das Klassenklima, denn hier entwickeln die Schülerinnen und Schüler eigene Regeln für ihr Zusammensein. Zugleich trainieren sie ihr Kommunikationsverhalten und üben die Anwendung von Diskussionsregeln ein.