Am Donnerstag Morgen – es war dunkel und kühl und die Sonne brauchte noch mehr als eine Stunde um aufzugehen – trafen gegen sieben Uhr morgens nach und nach mehr als 60 Schülerinnen und Schüler der Realschule, der Hauptschule und der Integrierten Gesamtschule im Schulzentrum zu einer adventlichen Frühschicht ein.
Im Zentrum der von den Religionslehrern der drei Schulen vorbereiteten Feier stand die Bedeutung des Lichts in der Adventszeit. Licht gibt Orientierung in der Dunkelheit und Kerzen machen das Warten auf Weihnachten, die Ankunft Gottes auf der Erde in der Gestalt eines Kindes, einfacher, heller und wärmer. Es wurden Lieder gesungen und Texte zur Heiligen Lucia vorgelesen: Lucia heißt „die Leuchtende“ und gilt heute als Heilige des Lichts. Der Legende nach versorgte Lucia, die im dritten Jahrhundert nach Christi Geburt lebte, ihre verfolgten Glaubensgenossen des Nachts mit Lebensmitteln. Um die Hände frei zu haben, setzte sie sich einen Lichterkranz auf den Kopf. Und so wurde das Fest wie das Weihnachtsfest und das Fest des Heiligen Nikolaus zu einem Brauchtum, bei dem im Mittelpunkt steht, dass man sich Geschenke macht und gegenseitig Freude bereitet. Lucias Gedenktag, der 13. Dezember, wird in Schweden ausgiebig gefeiert: Die Mädchen in einer Familie setzen sich einen Lichterkranz auf den Kopf und bringen am Morgen des 13. Dezembers den anderen Familienmitgliedern Plätzchen in ihre Zimmer. Bis zur Einführung des gregorianischen Kalenders im 16. Jahrhundert fiel das Fest zusammen mit der Sonnenwende im Winter (heute der 21. Dezember) und wurde als Mittwinterfest gefeiert.
Wie in Schweden beim Fest der Lucia üblich, wurden am Donnerstag Morgen im Schulzentrum Kerzen angezündet und schwedische Plätzchen verteilt. Nach der Adventsfeier gab es in der Mensa ein gemeinsames Frühstück mit Brötchen, Kaffee und Kakao.