Anders als im Kunstunterricht konnten die Schüler des Wahlpflichtfachs Kunst Klassenstufe 7 bei ihrem Besuch im Museum Ludwig die Originale aus der Nähe betrachten. Thema des Unterrichtsganges war: „Wie haben Künstler Köpfe dargestellt?“. Vor Beginn des Rundgangs erhielten die Schüler den Auftrag, ihrem Geruchssinn nachzugehen. Schnell hatten sie das Kunstwerk von Dieter Roth „Die Badewanne zu Beethoven“ gefunden. Er hatte aus Schmelzglasur und Schokolade/Kuvertüre Büsten von Beethoven erstellt und sie in eine Zinkbadewanne geworfen. Schnell erkannten die Schüler, dass er nicht Kunst für die Ewigkeit herstellen wollte, sondern, wie man es schon beim Betreten des Raumes riechen konnte, Kunst vergänglich sei.
Dagegen hat Giacometti mit seinen Bronceplastiken Kunst für die Ewigkeit geschaffen. Von ihm wurden die Kunstwerke „Die Nase“ und „Place (Three Figures and a Head)“ im Gespräch erarbeitet. Von Picasso betrachteten die jungen Künstler die Maske „Kopf eines Picador mit zerbrochener Nase“ und die überdimensionale Gipsbüste „Frauenkopf“, die eine seiner Frauen, Dora Maar, zeigt. Auch aus dem Kunstunterricht bekannte Arbeiten wie „Frau mit Kinderwagen“ konnten jetzt im Original betrachtet werden und durch das Vorwissen das Kunstwerk erklären. Erstaunt waren die Schüler, dass Edward Kienholz in seinem „War Memorial“ keine Gesichter zeigt. Er ließ die Gesichter bewusst weg, um zu verdeutlichen, dass im Krieg es nicht um die einzelnen Persönlichkeiten geht, sondern sie nur Marionetten der Kriegsführer sind. Dass Kienholz gegen den Krieg war und mit seinem Werk die Sinnlosigkeit des Kriegs verdeutlichen wollte, war den Schüler schnell klar, da diese Soldaten einen Bistrotisch einer Hotdogbude erobern. Durch die intensive Auseinandersetzung konnten die Schüler zurück in der Werkstatt sehr schnell mit ihrer praktischen Arbeit beginnen. Nachdem sie den schwarzen Wachs formbar geknetet hatten, entstanden sehr unterschiedliche Kunstwerke. Jeder lehnte sich an andere im Museum gesehene Werke an.
Beeindruckende Kunstwerke entstanden.