Kreative Auseinandersetzung mit der Eucharistie (April 2011)
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7d setzten sich kreativ mit dem Thema Abendmahl und Eucharistie auseinander. Sie planten und gestalteten Collagen und setzten auch Ideen in inszenierte Fotografie um. Marcel Thelen und Tom Simonis schufen eine Collage mit Gesellschaftskritik. Sie setzten Handys an den Tisch des letzten Abendmahls.
„Mit der Collage drücken wir aus, dass sich viele Menschen keine Zeit mehr nehmen zum Gespräch oder um sich zu treffen. Stattdessen schreiben sie SMS. Es fehlt der soziale Kontakt. Neben diese Gesellschaftskritik haben wir in den Handys Bilder vom Krieg montiert, um zu zeigen, dass die christliche Botschaft, den Nächsten zu lieben, auch heute noch oft missachtet wird, und sogar in einigen Ländern religiöser Krieg geführt wird.“
Jannic Justen und Alexander Pielen schrieben zu ihrer inszenierten Fotografie:
„Mit dem Bild wollen wir ausdrücken, dass die Wohlhabenden meinen, sie besäßen das Exklusivrecht an Jesus. Sie glauben, dass sie Jesus für sich kaufen können, indem sie oft in die Kirche gehen, viel spenden und nach außen sehr fromm erscheinen. Sie glauben, dass es Jesus besser gefällt, wenn man zeigt, was man alles für die Kirche tut. In ihren Augen sind die armen Leute, die nicht so viel geben können und nicht so oft in die Kirche gehen können, nicht „würdig“, mit Jesus an einem Tisch zu sitzen.“
Ella Pies, Michelle March, Thea Drahten und Kerstin Brück schrieben:
„Mit unserer Collage wollten wir zeigen, dass Gott die ganze Welt in seinen Händen hält, alle Menschen die Botschaft des Abendmahls kennen lernen und daran teilhaben können. Jesus ist nur mit Händen dargestellt, weil er durch das Brotbrechen erkannt wird wie bei den Emmausjüngern.“
Diese und auch die anderen 10 Arbeiten zeigen, wie intensiv sich die Schüler im Religionsunterricht mit dem Thema Eucharistie und Abendmahl auseinandergesetzt haben. Die Idee zu diesem Projekt entstand ganz zufällig, da ihr Lehrer zur Vorbereitung des Unterrichts bei der Suche nach geeignetem Bildmaterial auf Bilder und Verfremdungen des Bildes von Leonardo da Vinci gestoßen ist. Sofort waren die Schüler begeistert und hatten eigene Ideen für ihre Arbeit. Parallel hatte Professor Peter Orth, Rektor der katholischen Fachhochschule in Mainz, angefragt, ob die Schule Praxisbeispiele für einen Artikel zum Thema „Kreative Elemente im Religionsunterricht“ liefern könnten. So schrieb er nach Erhalt der Arbeiten der IGS Schüler: „Ihre Ideen und die Produkte der SchülerInnen sind wieder beeindruckend“. Neben der Veröffentlichung in der Zeitschrift werden die Arbeiten mit den von den Schülern angefertigten Erklärungen in den nächsten Wochen in der Kirche der Jugendbildungsstätte Marienburg zu sehen sein.
von Martin Richerzhagen