Im November 2018 stand der jährliche Besuch der Wahlpflichtfachgruppe Kunst Klassenstufe 9 im Museum Ludwig unter dem Motto „Performance“. Die Schüler ließen sich erstaunlich offen auf dieses ungewöhnliche Projekt ein. Sie zeigten keine Scheu, sich im Vorraum des Museums und vor der Museumstüre mit ihren eigenen Performance Darbietungen in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Museumspädagogin Anja Hild war begeistert über die Ideen und den Mut und verfasste einen Artikel für die Fachzeitschrift „Kunst und Unterricht“. Jetzt ist der Artikel mit Fotos von der Arbeit mit den Schülern der IGS Zell erschienen.
IGS- Schüler agieren im Museum Ludwig als Performance Künstler
Die beiden Wahlpflichtfachgruppen Kunst 9 und 10 besuchten kurz vor Weihnachten die Sonderausstellung „Transcorporealities“ im Museum Ludwig. Die Schüler ließen sich ein auf den ungewöhnlichen Weg, den die Ausstellung verfolgt, alte Wege der Kunst zu verlassen. Nicht wie gewohnt nur zu sehen sondern alle Sinne sprechen zu lassen, und uns nicht als Mitte der Schöpfung zu sehen und damit und uns in Frage zu stellen. Eigens für diese Sonderausstellung wurde das Foyer als zusätzliche Ausstellungsfläche genutzt. Der Kolumbianische Künstler Oscar Murillo verwandelte die Eingangshalle in eine Arena. In der Mitte war eine Bühne, die einlud, selbst Kunst zu machen. Seine Figuren, die auf Tribünen arrangiert waren, wurden bei den Performance Aktionen der Schüler zu Betrachtern. Die Schüler waren sehr kreativ mit ihren eigenen Ideen für kleine Performance Aktionen. Dabei wurden die Besucher angesprochen und aufgefordert mitzumachen oder waren verblüfft über gelungene und außergewöhnliche Inszenierungen. Eine Gruppe forderte mit verbundenen Augen mit einem Schild auf, umarmt zu werden. Erstaunlicherweise beteiligte sich Jung und Alt bei dieser Aktion. Einige bedankten sich und sagten, es tat gut als sie umarmt wurden. Eine Gruppe malte mit Wasser ihre Schattenbilder auf das Pflaster vor dem Eingang und schrieben darunter „Spring über deinen Schatten“. Auch hierbei beteiligten sich zufällig vorbeikommende Passanten. Luca irritierte die Museumsbesucher, indem er sich auf der Bühne mit Kissen und Bettlaken schlafen legte. Von Mitschülern wurden mit Spiegel die erstaunten Blicke eingefangen. Auf diesen Spiegeln hatte eine andere Gruppe zuvor Passanten aufgefordert, ihr Leben mit einer Linie auf den Spiegel zu zeichnen. Vor der eigenen kreativen Arbeit beschäftigten sich die Gruppen mit vielfältigen Kunstwerken zeitgenössischer junger Künstler wie Park McArthur, Nick Mauss, u. Sondra Perry. Ihr Bagger erzählte die Geschichte, als er für den Bau des Central Park in New York ein Viertel von südamerikanischen Einwanderern zerstörte und sie vertrieb.
HIER UND JETZT im Museum Ludwig
Transcorporealities
21.9.2019 – 19.1.2020
Die Ausstellung Transcorporealities reflektiert das Museum als durchlässigen Körper, in dem verschiedene biologische, soziale, technologische, politische und wirtschaftliche Systeme ineinanderfließen. Wie alle menschlichen und nichtmenschlichen Realitäten befindet es sich in stetigen Stoffwechselprozessen mit seiner Umwelt. Vor diesem Horizont wird der Transitraum des Eingangsfoyers zum Ausstellungs- und Veranstaltungsort. Hier wie auch in der Sammlung stellen die Künstler*innen Fragen nach Verkörperung, Sichtbarkeit und Zugänglichkeit: Was wird dem Körper ein- und zugeschrieben? Wer schaut auf wen? Museen sind soziale Orte der Bildung, die Materie und Bedeutung schaffen, doch wo liegen die Möglichkeiten und Grenzen der Repräsentation von Körperlichkeit?