Am Mittwoch, den 22.09.21, fand an der IGS Zell die sogenannte „Juniorwahl“ zur Bundestagswahl 2021 statt. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis 13 (245 Wahlberechtigte) waren dazu aufgerufen, ihre Stimme für die zehn Direktkandidaten des Wahlkreises 200 (Mosel / Rhein-Hunsrück) und die zwanzig in Rheinland-Pfalz zur Wahl zugelassenen Parteien abzugeben.
92,65 % der Wahlberechtigten (227 Personen) gaben ihre Stimme ab, was ein sehr erfreuliches Ergebnis ist. Das Direktmandat ging mit 28,1 % an Michael Maurer (SPD) und bei den Zweitstimmen landete die FDP mit 23,6 % auf dem ersten Platz. Am Ende des Artikels erfolgt eine detaillierte Auflistung des Wahlergebnisses.
Wie bei der „richtigen“ Wahl wurden im Vorfeld engagierte Wahlhelferinnen und Wahlhelfer gefunden, die für ihre jeweiligen Klassen bzw. Jahrgangsstufen Wählerverzeichnisse erstellten und anschließend Wahlbenachrichtigungen ausfüllten und diese an ihre Mitschülerinnen und Mitschüler verteilten. Zudem bildeten mehrere Schülerinnen und Schüler der Sozialkunde-Leistungskurse 12 und 13 einen Wahlvorstand, der das Wahlgeschehen am Tag der Stimmabgabe mithilfe des Sozialkunde-Lehrers Christian Sieling souverän leitete.
Nachdem das Team die Stimmen ausgezählt hatte, wurden die Wahlergebnisse sowie eine Wahlniederschrift an das Juniorwahl-Team in Berlin übersandt. Es handelt sich nämlich um ein bundesweites Projekt zur politischen Bildung (Infos und bundesweites Ergebnis unter: https://www.juniorwahl.de/).
Auch wenn es sich um eine Simulation handelt und der Ausgang der „Juniorwahl“ keinen Einfluss auf das Ergebnis der „Erwachsenenwahl“ hat, so konnten doch authentische Erfahrungen gesammelt werden, die hoffentlich zum späteren Urnengang ermuntern. Wie im richtigen Wahllokal wurde das Kreuz in einer geschützten Kabine gesetzt und der Stimmzettel daraufhin in eine versiegelte Wahlurne geworfen. Einige ließen verlauten, dass sie sich das Procedere so auch „in echt“ vorstellen, wenn sie später einmal wählen gehen – allein das ist doch positiv und illustriert den Sinn derartiger Projekte. Die Jungwählerinnen und Jungwähler gerieten darüber hinaus durch die Vorbereitung im Unterricht mit dem Thema Wahlen in Kontakt und konnten sich teilweise erstmals ein differenziertes Bild davon machen, welche Parteien welche Inhalte vertreten, so dass ein Einblick in das bundesdeutsche Parteienspektrum erlangt werden konnte.
Der Akt des Wählens sowie Politik wurden für die Schülerinnen und Schüler an jenem Tag und in den von Aktualität geprägten Stunden vor der Juniorwahl tatsächlich erlebbar und bereiteten den jungen Menschen sichtlich Freude, so dass wir als UNESCO-Schule unserer Aufgabe nachkommen, sie im Geiste der Demokratie und des Grundgesetzes zu erziehen und zu bilden. „Demokratie ist keine Glücksversicherung, sondern das Ergebnis politischer Bildung und demokratischer Gesinnung“, wie der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, den Auftrag und die Verpflichtung aller Bürgerinnen und Bürger einst treffend formulierte.
An jener Stelle nochmals ein Dankeschön von mir, Christian Sieling, an alle Wahlhelferinnen und Wahlhelfer, den Wahlvorstand, alle Wählerinnen und Wähler (die dies hoffentlich als Erwachsene ebenfalls praktizieren werden) sowie die Kolleginnen und Kollegen, die durch ihr zuverlässiges Handeln zu einem reibungslosen Ablauf der Veranstaltung an unserer IGS Zell beigetragen haben! Im Übrigen waren alle Beteiligten geimpft, getestet oder genesen.
Ergebnis Erststimme (Wahl des Wahlkreisabgeordneten)
Michael Maurer (SPD): 28,1 %
Carina Konrad (FDP): 22,3 %
Dr. Marlon Bröhr (CDU): 20,9 %
Julian-Bela Joswig (B‘90/Grüne): 17,4 %
Dr. Harald Bechberger (AfD): 4,0 %
Heinz Alfred Wößner (FW): 3,6 %
Sonstige: 3,7 %
Ergebnis Zweitstimme (Wahl einer Landesliste (Partei))
FDP: 23,6 %
SPD: 16,4 %
Bündnis 90 / Die Grünen: 15,1 %
CDU: 14,7 %
Die Linke: 12,0 %
AfD: 4,0 %
Die PARTEI: 4,0 %
Piraten: 4,0 %
Tierschutzpartei: 2,2 %
Freie Wähler: 1,8 %
Sonstige: 2,2 %
Wahlvorstand mit Herrn Sieling
Blick ins Wahllokal
Stimmabgabe
Stimmenauszählung
Blick in die Wahlkabinen