Schülerversammlung der Stufen 7 und 8
Präsentation der Projekte aus dem Fach Verantwortung
Am 26.04.2023 versammelten sich die Schüler und Schülerinnen der Stufen 7 und 8 der UNESCO Projektschule IGS Zell in der Turnhalle, um ihre Arbeit der vergangenen Monate im Fach Verantwortung zu präsentieren. Das Fach Verantwortung ist seit diesem Schuljahr an der IGS Zell eingeführt. Die Grundlage des Faches sind die von den Vereinten Nationen formulierten Sustainable Development Goals, die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung in ökologischer, ökonomischer als auch sozialer Hinsicht.
Manch einer, der diesem Fach gegenüber eher kritisch eingestellt war, da es ja „keinen Inhalt und keinen Lehrplan“ dazu gäbe, wurde in dieser Veranstaltung eines Besseren belehrt.
Wer bei dieser Präsentation dabei sein durfte, der hat erlebt, dass Schule auch anders sein kann, dass es sicherlich keine vergeudete Zeit war und die Kinder sich für unterschiedlichste außerschulische Projekte engagiert haben und dabei einprägsame Erfahrungen gemacht, und somit für ihr Leben gelernt haben. In den letzten Monaten wurde das Fach Verantwortung mit Leben gefüllt und Schule wurde zu einem Ort des lernenden Erlebens. Das Erlernen und Vertiefen von sozialen und organisatorischen Kompetenzen, praktischen/handwerklichen Fähigkeiten, das Entstehen von Demokratieverständnis und das Entwickeln eines Bewusstseins für ihre Umwelt und den damit verbundenen aktuellen Problemen, hat, wenn man die Vielzahl von tollen Projekten betrachtet, definitiv stattgefunden.
Die Klasse 7a hat ein Projekt gestartet, was es Mädchen ermöglicht bei den FSJlerinnen der Schule ohne Scham Hygieneartikel zu bekommen. Es war ihnen ein großes Anliegen Verantwortungen für die Mädchen in einem sehr sensiblen Alter zu übernehmen. Außerdem haben sie ein Projekt vorgestellt, was sie in Zukunft in Angriff nehmen möchten. Sie planen in den Kindergarten zu gehen, um dort mit Kindern zu malen, zu spielen, zu basteln oder aber ihnen auch in Sachen Technik etwas beizubringen.
Die Klasse 7b hat sich Zeit genommen, ihr Herzensprojekt zu finden, in das sie all ihre Energie stecken wollten. Auf der Suche nach ihrem Projekt, haben sie sich mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Problematiken auseinandergesetzt (z.B. Obdachlosigkeit, schwerstkranke Kinder, vernachlässigte und ausgesetzte Tier) Letztendlich haben sie sich für ein Engagement für ältere Menschen in einem Seniorenheim entschieden. Hier wollten sie ein kleines Stück Verantwortung für die alten Menschen dort übernehmen. In aufgeteilten Kleingruppen sind sie auch am Nachmittag über die eigentliche Schulzeit hinaus ins Altersheim nach Alf gefahren, um dort zusammen mit den Bewohnern zu spielen und zu singen. In Zukunft möchten sie dieses Projekt ausweiten und von den älteren Menschen dort beispielsweise zu lernen, wie man eine Ringelblumensalbe herstellt. Das zweite Projekt beschäftigte sich dann mit internationalem Essen, weil die Klasse Essen aus verschiedenen Kulturkreisen kennen lernen wollte.
Die Klasse 7c hat auch lange überlegt, Ideen gefunden und abgestimmt, welches Projekt in Angriff genommen werden soll. Sie wollten zunächst eine Übernachtung in der Schule planen, um in der Gruppe besser zusammenzufinden. Sie haben damit die Verantwortung für das Gelingen dieser Aktion übernommen, die sie alleine geplant haben. Die Regeln für den Abend haben sie sich selbst aufgestellt und das hat dazu geführt, dass sie von allen respektiert und auch eingehalten wurden. Ein weiteres Projekt war der Waffelverkauf im Globus. Das hier erwirtschaftete Geld sowie die gesammelten Spenden kamen unserer Partnerschule in Ruanda zugute. Damit haben die Schülerinnen und Schüler, ganz im Sinne der SDGs, dazu beigetragen, anderen Kindern mehr Bildung zu ermöglichen.
Die Klasse 7d hat gemeinsam das Anlegen einer Streuobstwiese auf dem Schulgelände geplant. Die Klasse übernimmt damit Verantwortung für die Schulgemeinschaft, indem sie für eine nachhaltige Verschönerung und sinnvolle Nutzung unseres Schulgeländes sorgt. Mittlerweile können die Obstbäume und Sträucher schon auf der Wiese zur Bushaltestelle hin bestaunt werden. Mal sehen, ob hier im Herbst schon was geerntet werden kann.
In einem anderen Projekt hat die Klasse 7d Verantwortung für die Region übernommen und hat den Wald bei der Barlauffahrt aufgeforstet und zusätzlich rund um Zell Müll eingesammelt. Dabei haben sie nicht nur jede Menge Unrat zusammengetragen, sondern auch die Erkenntnis gewonnen, wie achtlos manche Menschen mit der Natur umgehen.
Die Klasse 8a hat Verantwortung für die gesamte Schulgemeinschaft übernommen und ein Punktesystem zum Einsparen von Strom in der Schule eingeführt. Sie haben rote und grüne Punkte auf die Lichtschalter geklebt, damit man Strom sparen kann, wenn man die roten Lichtschalter einfach ausgeschaltet lässt. Ein weiteres Projekt war ein Waffelverkauf, um den Erlös dann an den Tierschutz zu spenden. Außerdem hat die Klasse 8a Bilder gemalt, die sich mit dem Thema Naturkatastrophen auseinandersetzen. Diese Bilder kann man nun in den Gängen unserer Schule bewundern. Hiermit übernehmen sie Verantwortung, indem sie auf die Klimaschwierigkeiten in der Welt aufmerksam machen.
Die Klasse 8b hat viele kleinere Projekte ins Leben gerufen und damit Verantwortung für die Schulgemeinschaft und die Region übernommen. Sie haben selbständig einen Waffelverkauf in der Schule geplant und durchgeführt und den Gewinn an die Tierhilfe Rhein-Hunsrück gespendet. Damit haben sie Verantwortung für die Tiere dort übernommen und mit ihren Spenden das Leben der Tiere ein klein wenig besser gemacht. Außerdem hatten sie die Idee, eine Nachbarschaftshilfe anzubieten z.B. für Menschen, die bei der Gartenarbeit Hilfe benötigen. Eine saubere Umwelt war ihnen auch wichtig und sie haben in mehreren Aktionen möglichst viel Müll rund um die Schule gesammelt.
Die Klasse 8c hat sich mit den 17 Sustainable Development Goals und ihren eigenen Möglichkeiten bei der Umsetzung derselbigen intensiv auseinandergesetzt und ihre Energie der Planung eines sehr großen Projekts gewidmet. Sie wollten etwas Nachhaltiges für die Natur machen und hatten verschiedene Ideen wie die Errichtung eines Lebensturm, dem Anlegen einer Blumenwiese für Insekten auf unserem Schulgelände und dem Anpflanzen einer Streuobstwiese. Entschieden haben sie sich für den Bau eines Lebensturms, nachdem sie in Zell einen solchen Turm besichtigt hatten. Sie haben also gemeinsam mit einer Gruppe von handwerklich versierten Rentnern aus Zell die Planung eines Lebensturms ins Leben gerufen und setzen damit ein nachhaltiges Zeichen auf dem Schulgelände und übernehmen Verantwortung für ihre Umwelt. Der Lebensturm sichert das Leben vieler Kleinsttiere, die so unendlich wichtig sind. Die Fundamente des Lebensturms sind schon gegossen, die Basis steht, jetzt kann es weitergehen. Sie haben Verantwortung für die Schulgemeinschaft und die Region übernommen und setzen ein dauerhaftes Zeichen für ökologisches Handeln.
An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an die Seniorengruppe aus Zell, die das Anliegen der Klasse hier so hervorragend unterstützt. Ebenso bedanken wir uns bei der lokalen Arbeitsgruppe (LAG) Mosel für die Förderung der Projekte „Lebensturm“ und „Streuobstwiese“. Und wie immer auch ein Dank an unseren Förderverein, der uns immer mit Rat und Tat in vielen Anliegen zur Seite steht.
Eine großartige Leistung unserer Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassen, die ohne dieses Fach so nicht hätten gezeigt werden können. Ein großes Lob an das Engagement der Schülerinnen und Schüler, aber auch an das Engagement unserer Lehrer und Lehrerinnen über den eigentlichen Unterricht hinaus.
Vielen Dank an alle, dass ihr euch auf dieses Projekt eingelassen habt.
Sabine Hayer und Katja Sabel-Hansen